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Cyber-Bedrohungen & AngriffeSchutzmaßnahmen & Best Practices

Die 10 häufigsten Social Engineering Methoden – und wie Sie sich effektiv schützen

03.09.2025 | Tina Siering
Cyberangriffe sind längst nicht mehr nur technischer Natur.
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Immer häufiger nutzen Angreifer die größte Schwachstelle in Unternehmen: den Menschen. Laut dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sind über 90 % der erfolgreichen Cyberangriffe auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen. Social Engineering ist dabei eine der effektivsten Methoden, um Zugang zu sensiblen Daten und Systemen zu erhalten.

In diesem Beitrag stellen wir Ihnen die 10 häufigsten Social Engineering Methoden vor und zeigen auf, wie Sie Ihr Unternehmen davor schützen können.

1. Phishing

Beim Phishing versenden Angreifer täuschend echte E-Mails oder Nachrichten, die den Empfänger dazu verleiten sollen, sensible Informationen preiszugeben oder schädliche Links zu klicken. Diese Nachrichten wirken oft vertrauenswürdig und nutzen Logos oder Absendernamen bekannter Unternehmen.

Schutzmaßnahmen:

  • Sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeitenden für verdächtige E-Mails.
  • Implementieren Sie technische Lösungen zur E-Mail-Filterung.
  • Nutzen Sie Zwei-Faktor-Authentifizierung für den Zugriff auf Systeme.

2. Spear Phishing

Im Gegensatz zum allgemeinen Phishing zielt Spear Phishing auf spezifische Personen oder Unternehmen ab. Angreifer sammeln zuvor Informationen über das Ziel, um die Nachricht noch glaubwürdiger zu gestalten.

Schutzmaßnahmen:

  • Begrenzen Sie öffentlich zugängliche Informationen über Ihr Unternehmen.
  • Schulen Sie Schlüsselpersonen im Umgang mit sensiblen Informationen.
  • Überprüfen Sie ungewöhnliche Anfragen über einen zweiten Kommunikationsweg.

 

3. Quid pro quo

Hier bieten Angreifer vermeintliche Dienstleistungen oder Hilfestellungen an, z. B. IT-Support, und fordern im Gegenzug sensible Informationen.

Schutzmaßnahmen:

  • Verifizieren Sie die Identität von Personen, die Hilfe anbieten.
  • Geben Sie keine Passwörter oder Zugangsdaten an unbekannte Dritte weiter.
  • Etablieren Sie klare Richtlinien für den Umgang mit externen Dienstleistern.

 

4. Baiting

Beim Baiting locken Angreifer mit physischen oder digitalen Ködern, z. B. USB-Sticks oder kostenlosen Downloads, die Malware enthalten.

Schutzmaßnahmen:

  • Verwenden Sie nur vertrauenswürdige Hardware und Software.
  • Schulen Sie Mitarbeitende im Umgang mit unbekannten Datenträgern.
  • Setzen Sie technische Schutzmaßnahmen wie Endpoint Protection ein.

 

5. Pretexting

Angreifer geben sich als vertrauenswürdige Personen aus, z. B. als Kollegen oder Behördenmitarbeiter, um an vertrauliche Informationen zu gelangen.

Schutzmaßnahmen:

  • Überprüfen Sie die Identität von Personen, die sensible Informationen anfordern.
  • Etablieren Sie klare Kommunikationswege für die Weitergabe von Informationen.
  • Dokumentieren Sie ungewöhnliche Anfragen und informieren Sie die IT-Abteilung.

 

6. Tailgating

Hier verschaffen sich Unbefugte physischen Zugang zu gesicherten Bereichen, indem sie z. B. hinter Mitarbeitenden in das Gebäude gelangen.

Schutzmaßnahmen:

  • Implementieren Sie Zugangskontrollen und Ausweissysteme.
  • Sensibilisieren Sie Mitarbeitende für das Verhalten bei Zugangskontrollen.
  • Melden Sie verdächtige Personen oder Vorfälle umgehend.

 

7. Media Dropping

Angreifer platzieren infizierte Datenträger an Orten, an denen sie von Mitarbeitenden gefunden und genutzt werden könnten.

Schutzmaßnahmen:

  • Vermeiden Sie die Nutzung unbekannter Datenträger.
  • Setzen Sie technische Schutzmaßnahmen zur Erkennung von Malware ein.
  • Schulen Sie Mitarbeitende im sicheren Umgang mit externen Medien.

 

8. Scareware

Scareware nutzt Angst, um Nutzer zu bestimmten Handlungen zu bewegen, z. B. das Herunterladen schädlicher Software aufgrund angeblicher Virenwarnungen.

Schutzmaßnahmen:

  • Installieren Sie nur Software aus vertrauenswürdigen Quellen.
  • Schulen Sie Mitarbeitende im Erkennen von Fake-Warnungen.
  • Nutzen Sie aktuelle Sicherheitssoftware zur Erkennung von Bedrohungen.

 

9. Honeypots

Angreifer erstellen scheinbar attraktive Angebote oder Beziehungen, um Vertrauen aufzubauen und an Informationen zu gelangen.

Schutzmaßnahmen:

  • Seien Sie skeptisch gegenüber ungewöhnlich attraktiven Angeboten.
  • Überprüfen Sie die Identität von neuen Kontakten.
  • Vermeiden Sie es, sensible Informationen in unsicheren Kommunikationskanälen preiszugeben.

 

10. CEO Fraud

Beim CEO Fraud geben sich Angreifer als hochrangige Führungskräfte aus – häufig per E-Mail – und setzen Mitarbeitende unter Druck, Zahlungen auszuführen oder Informationen preiszugeben.

Schutzmaßnahmen:

  • Führen Sie klare Freigabeprozesse für Zahlungen und sensible Vorgänge ein.
  • Überprüfen Sie auffällige Anfragen persönlich oder telefonisch.
  • Schulen Sie insbesondere Buchhaltung und Assistenzkräfte zu typischen Mustern des CEO Fraud.

Fallbeispiel: CEO Fraud in einem mittelständischen Logistikunternehmen

Ein deutsches Logistikunternehmen wurde Opfer eines CEO-Fraud-Angriffs: Der angebliche Geschäftsführer forderte die Finanzabteilung auf, eine sechsstellige Summe für eine „dringende Investition im Ausland“ zu überweisen. Der Angreifer nutzte eine täuschend echte E-Mail-Adresse und gab vertrauliche Details an, die das Vertrauen der Buchhalterin bestärkten. Erst durch eine Rückfrage an den echten Geschäftsführer konnte der Schaden abgewendet werden. Die anschließende Analyse ergab, dass viele Mitarbeitende über keinerlei Schulung zum Thema Social Engineering verfügten.

Checkliste: So schützen Sie Ihr Unternehmen vor Social Engineering

  • Führen Sie regelmäßige Awareness-Schulungen für alle Mitarbeitenden durch
  • Implementieren Sie klare Richtlinien für die Kommunikation und Datenfreigabe
  • Nutzen Sie starke Zugriffskontrollen und Multi-Faktor-Authentifizierung
  • Prüfen Sie externe Kontakte und Dienstleister auf Authentizität
  • Setzen Sie auf simulierte Angriffe zur Überprüfung der Reaktionsfähigkeit
  • Sensibilisieren Sie insbesondere Schlüsselpositionen wie Assistenz, Buchhaltung und IT-Support
  • Dokumentieren und melden Sie verdächtige Vorfälle konsequent
  • Nutzen Sie technische Schutzmaßnahmen wie E-Mail-Filter, Endpoint Protection und Netzwerksegmentierung
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Social Engineering erfolgreich begegnen – mit Wissen, Struktur und Awareness

Social Engineering bleibt eine der größten Gefahren für Unternehmen – weil sie menschliche Schwächen ausnutzt. Die Angriffsformen sind vielfältig, raffiniert und oft schwer zu erkennen. Umso wichtiger ist es, nicht nur auf technische Sicherheitsmaßnahmen zu setzen, sondern Mitarbeitende konsequent zu sensibilisieren. Mit strukturierten Schulungen, klaren Prozessen und modernen Awareness-Tools wie Layer8 schaffen Sie eine nachhaltige Sicherheitskultur, die Ihr Unternehmen schützt.

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