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Cyber Security StrategieCyber-Bedrohungen & Angriffe

Penetrationstest oder Red Teaming? Zwei Wege zur stärkeren IT-Resilienz

06.11.2024 | Allgeier CyRis
Lesezeit: 3 Minuten (510 Wörter)

Warum der Unterschied relevant ist…
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Gezielte Cyberangriffe – sogenannte Advanced Persistent Threats (APT) – nehmen laut BSI-Lagebericht 2024 kontinuierlich zu. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, nicht nur Schwachstellen zu erkennen, sondern ihre gesamte Sicherheitsarchitektur auf die Probe zu stellen. Dabei stellt sich häufig die Frage: Reicht ein klassischer Penetrationstest oder ist Red Teaming erforderlich?

 

Penetrationstests – Kontrollierte Schwachstellenerkennung

Ein Penetrationstest ist eine gezielte Sicherheitsüberprüfung, bei der IT-Sicherheitsexperten bekannte Schwachstellen aufdecken und ihre Ausnutzbarkeit prüfen. Ziel ist es, technische Schwächen in IT-Systemen zu identifizieren und realistisch zu bewerten – mit kontrolliertem Aufwand und definiertem Umfang.

Typische Merkmale:

  • Simulierte Angriffe auf definierte Systeme oder Anwendungen
  • Durchführung mit klaren Parametern (z. B. Blackbox, Whitebox, Greybox)
  • Fokus liegt auf einzelnen Schwachstellen oder Zielsystemen

 

Praxisbeispiel: Ein Webshop mit veralteter Software wurde im Rahmen eines Greybox-Pentests getestet. Die Experten fanden eine SQL-Injection-Lücke, mit der sensible Kundendaten abrufbar waren – obwohl ein automatisierter Scan zuvor keine kritische Schwachstelle gemeldet hatte.

 

Red Teaming – Ganzheitliche Angriffssimulation unter Realbedingungen

Red Teaming geht über klassische Pentests hinaus: Es simuliert einen echten, kreativen und mehrstufigen Angriff auf das Unternehmen – ohne Vorabgrenzen, feste Ziele oder Zeitfenster. Die Berater agieren wie reale Angreifer aus der Wirtschaftsspionage oder organisierten Kriminalität.

Ziel: Die tatsächliche Resilienz eines Unternehmens gegenüber Angriffen auf technischer, organisatorischer und menschlicher Ebene zu prüfen.

Das Vorgehen umfasst:

  • Informationsbeschaffung von außen (Open Source Intelligence)
  • Technische Infiltration (z. B. durch Schwachstellen oder Phishing)
  • Etablierung persistenter Zugänge im Netzwerk
  • Bewegung im Zielnetz zur Erreichung definierter Szenarien (z. B. Datendiebstahl, Zugriff auf Produktionssysteme)
  • Dokumentation und Auswertung mit Fokus auf Lerneffekte

 

Der Unterschied zum Pentest:

  • Keine vorher definierten Systeme, Zeitrahmen oder Angriffspfade
  • Kombination technischer, sozialer und physischer Angriffsvektoren
  • Fokus liegt auf dem Unternehmen als Gesamtsystem – nicht nur auf einzelnen IT-Komponenten

 

Zielgröße: Die sogenannte „Time to Adversary Success“ – wie lange bleibt der Angriff unentdeckt?

 

 

Welche Methode für welchen Zweck?

Penetrationstests eignen sich, wenn:

  • konkrete Systeme oder Anwendungen getestet werden sollen
  • Compliance-Anforderungen eine Schwachstellenbewertung fordern
  • erste Sicherheitsprüfungen für neue Infrastruktur nötig sind

 

Red Teaming ist sinnvoll, wenn:

  • die Effektivität der gesamten Sicherheitsarchitektur getestet werden soll
  • reale Bedrohungsszenarien simuliert werden
  • Reaktion und Zusammenarbeit der internen Verteidigung (Blue Team) trainiert werden sollen

 

Ergänzende Lösung: Active Cyber Defense Service von Allgeier CyRis

Um Angriffserkennung und Abwehr zu stärken, bietet Allgeier CyRis den Active Cyber Defense Service. Dieser Dienst liefert kontinuierliches Monitoring, Bedrohungsanalysen und sofortige Reaktionsmaßnahmen – auch im Zusammenspiel mit Red Teaming eine ideale Ergänzung.

Schritt-für-Schritt zur erhöhten Cyber-Resilienz

  • Definieren Sie kritische Geschäftsprozesse und Assets
  • Beginnen Sie mit einem Penetrationstest auf Kernsysteme
  • Setzen Sie anschließend auf Read Teaming, um Ihre gesamte Organisation zu prüfen
  • Evaluieren Sie die Ergebnisse gemeinsam mit internen Abwehrteams
  • Implementieren Sie technische und organisatorische Verbesserungen

 

Fazit: Pentest und Red Teaming – keine Konkurrenz, sondern Ergänzung

Beide Methoden haben ihre Daseinsberechtigung und stärken unterschiedliche Ebenen der Cybersicherheit. Während ein Penetrationstest punktuell Schwächen aufzeigt, simuliert Red Teaming ein vollständiges Angriffsszenario auf Ihre Organisation. Zusammen eingesetzt, sorgen sie für nachhaltige Resilienz gegenüber modernen Bedrohungen.

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