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Security Awareness in der hybriden Arbeitswelt

27.05.2025 | Nelab Faroq
Lesezeit 4 Minuten (1.115 Wörter)
Hybrides Arbeiten ist zur Normalität geworden – mit weitreichenden Folgen…

für die IT-Sicherheit. Mitarbeitende greifen von zu Hause, aus Hotels, Zügen oder Coworking-Spaces auf Unternehmenssysteme zu. Häufig kommen dabei private Endgeräte zum Einsatz, die weder zentral verwaltet noch lückenlos abgesichert sind. Auch die genutzten Netzwerke – etwa öffentliches WLAN oder schlecht konfigurierte Heimrouter – entsprechen selten professionellen Sicherheitsstandards. Die Folge: Die klassische Unternehmens-IT verliert an Sichtbarkeit, Steuerbarkeit und Reaktionsgeschwindigkeit. Damit verschiebt sich auch der Fokus der Angreifer – weg von der Infrastruktur, hin zum Verhalten.

Cyberkriminelle zielen gezielt auf Unsicherheiten, Ablenkung und situative Überforderung. Das Arbeiten außerhalb der gewohnten IT-Umgebung fördert riskante Routinen: der schnelle Klick auf einen Mailanhang, das Speichern sensibler Daten in unsicheren Cloud-Diensten oder das Weiterleiten vertraulicher Informationen über unverschlüsselte Kanäle. Hinzu kommt, dass viele Mitarbeitende sich in dieser Umgebung alleingelassen fühlen – ohne direkten Zugriff auf IT-Support oder Rückversicherung im Kollegenkreis. Diese Gemengelage macht hybride Arbeitsumgebungen zur idealen Angriffsfläche für Social Engineering, CEO-Fraud und Identitätsdiebstahl – mit zunehmend professionell inszenierten Täuschungsversuchen, etwa durch KI-generierte Deepfakes in Sprache oder Video. Die Frage ist längst nicht mehr, ob Mitarbeitende ins Visier geraten – sondern wann, wie gezielt und wie glaubwürdig der Angriff ist.

Warum Security Awareness heute strategisch gedacht werden muss

Security Awareness ist kein Compliance-Thema mehr, sondern ein strategischer Baustein moderner Cyberabwehr. Es reicht nicht, Mitarbeitenden einmal jährlich eine Schulung vorzusetzen und auf deren Erinnerungsvermögen zu hoffen. Cyberangriffe sind heute hochdynamisch, raffiniert und psychologisch präzise konstruiert – das muss sich im Awareness-Konzept widerspiegeln. Gefragt ist ein kontinuierlicher Lernprozess, der nicht nur Wissen vermittelt, sondern Verhaltensmuster verändert. Entscheidend ist die Fähigkeit, in realen Stresssituationen intuitiv richtig zu handeln – etwa, wenn eine scheinbar dringende Zahlungsanweisung vom „Vorgesetzten“ per Deepfake-Anruf eingeht oder ein kompromittiertes Dokument als vertrauliche Kundeninformation getarnt im Posteingang landet.

Gerade in dezentralen, standortübergreifenden Strukturen ist es eine Herausforderung, eine einheitliche Sicherheitskultur zu etablieren. Unterschiedliche technische Voraussetzungen, Sprachen, Arbeitsmodelle und Sicherheitsstandards erhöhen die Komplexität. Daher müssen Awareness-Programme nicht nur modular und skalierbar sein, sondern auch rollenbasiert – abgestimmt auf Verantwortlichkeiten, Zugriffsrechte und konkrete Bedrohungsszenarien im Arbeitsalltag. Nur wenn Inhalte kontextbezogen vermittelt und regelmäßig überprüft werden, lässt sich eine nachhaltig wirksame Sicherheitskompetenz aufbauen. Sicherheitsverhalten muss zur Routine werden – genauso selbstverständlich wie das Abschließen der Tür nach Feierabend.

Kommunikation als Risikofaktor – und Sicherheitsanker

Gerade in hybriden Arbeitsstrukturen ist die digitale Kommunikation besonders anfällig für Manipulation. Klassische E-Mails sind häufig der Ausgangspunkt für Angriffe – sei es durch gefälschte Absender, manipulierte PDF-Rechnungen oder Deepfake-Sprachnachrichten. Wer ausschließlich auf konventionelle Mail-Infrastruktur setzt, geht ein hohes Risiko ein. Mit EMILY stellt Allgeier CyRis eine Plattform zur Verfügung, die genau an diesem Punkt ansetzt: ein webbasiertes, verschlüsseltes System zur sicheren Dokumentenablage und Kommunikation. Nutzer erhalten eigene, geschützte Kanäle, über die Nachrichten, Dateien und Zugriffsrechte strukturiert und kontrolliert verwaltet werden können – unabhängig von Zeit, Ort oder Endgerät. Die Inhalte werden vollständig verschlüsselt gespeichert und übertragen, wodurch EMILY eine zuverlässige und manipulationssichere Alternative zu herkömmlichen Austauschmedien bietet. Für Unternehmen, die weiterhin klassische E-Mail-Kommunikation benötigen, ergänzt JULIA MailOffice dieses Schutzkonzept. 

Die Lösung ermöglicht die automatisierte, regelbasierte Ver- und Entschlüsselung von E-Mails sowie das digitale Signieren und Validieren sensibler Inhalte – basierend auf aktuellen kryptografischen Standards wie S/MIME und PGP. Durch die nahtlose Integration in Microsoft Outlook und die flexible Bereitstellung – On-Premises oder als SaaS – lässt sich JULIA ohne Medienbruch in bestehende Infrastrukturen einbinden. Gemeinsam schaffen EMILY und JULIA ein Kommunikationsfundament, das sowohl technologische Sicherheit als auch rechtliche Compliance in verteilten Arbeitsumgebungen gewährleistet.

Technische Absicherung reicht nicht – es braucht den Schulterschluss mit dem Verhalten der Mitarbeitenden

Technische Lösungen sind immer nur so stark wie das Verhalten derjenigen, die sie nutzen. Ein sicherer Kommunikationskanal verhindert keine Weitergabe vertraulicher Informationen, wenn Mitarbeitende den Empfänger nicht verifizieren. Ebenso wenig schützt ein Verschlüsselungsprotokoll vor einem Klick auf einen manipulierten Link – wenn die Awareness fehlt.

Deshalb gehört zur Einführung jeder Kommunikationslösung eine begleitende Sensibilisierungskampagne. Mitarbeitende müssen verstehen, warum bestimmte Werkzeuge sicherer sind und wie sie konkret zur Gefahrenabwehr beitragen. Unternehmen, die auf ganzheitliche Awareness-Programme setzen, kombinieren technische und menschliche Sicherheitsmaßnahmen zu einem funktionierenden Abwehrsystem – das auch in der hybriden Realität greift.

Das Sicherheitsverhalten ist die neue IT-Schutzmauer

In hybriden Arbeitsumgebungen entscheidet längst nicht mehr die beste Firewall allein über den Schutz vor Angriffen – sondern das Zusammenspiel aus technischer Absicherung und wachsamem, geschultem Verhalten. Angreifer setzen gezielt auf menschliche Fehlentscheidungen, nicht auf rein technische Schwächen. Deshalb müssen Unternehmen ihren Sicherheitsansatz neu definieren: weg von rein perimeterbasierten Modellen, hin zu einer resilienten Sicherheitsarchitektur, die den Menschen als aktiven Bestandteil begreift. Mit Lösungen wie EMILY und JULIA MailOffice bietet Allgeier CyRis zwei zentrale Bausteine dafür – eine sichere Kommunikationsinfrastruktur und ein Fundament für vertrauenswürdigen Datenaustausch.

Beide Lösungen lassen sich nahtlos in bestehende IT-Landschaften integrieren und unterstützen Unternehmen dabei, Sicherheitsrichtlinien auch in dynamischen, dezentralen Arbeitsumgebungen konsequent durchzusetzen. Wer Security Awareness als kontinuierlichen, verhaltensorientierten Prozess versteht und Kommunikationswege gezielt schützt, schafft die Grundlage für eine widerstandsfähige Organisation – unabhängig davon, wo gearbeitet wird.

Wenn Sie wissen möchten, wie Ihre Infrastruktur sicherer und Ihre Mitarbeitenden souveräner mit digitalen Risiken umgehen können, sprechen Sie mit unseren Expertinnen und Experten – kompetent, praxisnah und persönlich.