Zurück zur Übersicht
Regulierungen & Compliance

Wann braucht ein Unternehmen einen IT-Sicherheits­beauftragten?

09.07.2021 | Tina Siering
Lesezeit: 5 Minuten (1.120 Wörter)

Die IT-Sicherheitslage in Unternehmen wird zunehmend komplexer…
mann_am_laptop_it_beratung_rs

Angriffe nehmen zu, Netzwerke wachsen, hybride Arbeitsformen setzen sich durch. Gleichzeitig steigen die regulatorischen Anforderungen, z. B. durch das IT-Sicherheitsgesetz oder die DSGVO. Doch wer übernimmt die Verantwortung für die IT-Sicherheit im Unternehmen? Spätestens an diesem Punkt wird der IT-Sicherheitsbeauftragte relevant.

In diesem Beitrag erfahren Sie:

  • Wann ein IT-Sicherheitsbeauftragter verpflichtend ist
  • Welche Aufgaben und Befugnisse er hat
  • Warum auch kleine Unternehmen davon profitieren
  • Wie Tools wie DocSetMinder ONE von Allgeier CyRis die Arbeit strukturieren und erleichtern können

Gesetzliche Grundlagen: Ist ein IT-Sicherheitsbeauftragter Pflicht?

Für die meisten Unternehmen ist ein IT-Sicherheitsbeauftragter (noch) keine gesetzliche Pflicht. Es gibt aber Ausnahmen:

  • Pflicht nach §109 TKG: Telekommunikationsanbieter und Betreiber öffentlich zugänglicher Dienste müssen einen IT-Sicherheitsbeauftragten benennen.
  • Pflicht nach IT-Sicherheitsgesetz 2.0: Betreiber kritischer Infrastrukturen (KRITIS) – also Unternehmen aus Bereichen wie Energie, Wasser, Gesundheit, Ernährung, Transport, Finanzen – sind zur Einrichtung eines IT-Sicherheitsbeauftragten verpflichtet.

 

Auch relevant: Für Unternehmen, die unter die NIS-2-Richtlinie oder die EU-DSGVO fallen, ist ein umfassendes IT-Sicherheitskonzept mit klaren Zuständigkeiten notwendig. Hier empfiehlt sich die Benennung eines IT-Sicherheitsbeauftragten als zentrale Schnittstelle zwischen Technik, Organisation und Compliance.

 

Was macht ein IT-Sicherheitsbeauftragter?

Der IT-Sicherheitsbeauftragte ist nicht einfach ein „IT-Admin mit erweitertem Fokus“. Er ist Koordinator, Berater, Auditor, Trainer und strategischer Planer in einer Person.

Aufgaben im Überblick:

  • Sicherheitsanalyse und Maßnahmenplanung: Er analysiert regelmäßig den IST-Zustand, identifiziert Schwachstellen und entwickelt konkrete Sicherheitsmaßnahmen – abgestimmt auf die Unternehmensgröße und das Risikoprofil.
  • Richtlinienentwicklung und Governance: Er erstellt verbindliche IT-Sicherheitsrichtlinien – etwa zur Passwortsicherheit, Nutzung privater Endgeräte oder zum Umgang mit sensiblen Daten. Diese dienen als Leitplanke für alle Mitarbeitenden.
  • Schulung und Sensibilisierung: Awareness ist ein zentraler Bestandteil moderner IT-Security. Der Sicherheitsbeauftragte organisiert Schulungen zu Phishing, Social Engineering oder sicherem Arbeiten im Homeoffice.
  • Dokumentation und Compliance-Sicherung: Ob DSGVO, ISO 27001 oder NIS-2 – viele Vorgaben verlangen eine detaillierte Dokumentation. Der IT-Sicherheitsbeauftragte sorgt für Nachvollziehbarkeit und Auditfähigkeit.
  • Monitoring und Weiterentwicklung: Richtlinien werden kontinuierlich überprüft und angepasst. Bei Vorfällen ergreift er eigenständig Maßnahmen und informiert die Geschäftsleitung.

 

 

Wo ist der IT-Sicherheitsbeauftragte organisatorisch angesiedelt?

Er berichtet direkt an die Geschäftsführung – nicht an die IT-Abteilung. Diese Unabhängigkeit ist essenziell für seine Kontroll- und Beratungsfunktion.

Er darf:

  • Sicherheitsmaßnahmen anordnen
  • Anwendungen oder Dienste sperren
  • Weisungen an IT-Mitarbeitende erteilen
  • Zugriff auf relevante Systeme und Bereiche verlangen

 

Er muss:

  • Objektiv agieren
  • Strategisch denken
  • Mitarbeitende und Management gleichermaßen einbinden

 

IT-Sicherheitsbeauftragter vs. Datenschutzbeauftragter vs. IT-Admin

  • Datenschutzbeauftragter: Fokus liegt auf den personenbezogenen Daten – Pflicht ab einer bestimmten Unternehmensgröße oder bei umfangreicher Datenverarbeitung.
  • IT-Administrator: Führt technische Maßnahmen durch, verwaltet Systeme – oft operativ eingebunden, aber nicht strategisch verantwortlich.
  • IT-Sicherheitsbeauftragter: Ein Datenschutzbeauftragter ersetzt keinen Sicherheitsbeauftragten. Und auch ein erfahrener IT-Admin deckt nicht alle Anforderungen an diese Rolle ab.
  • Ausbildung und Qualifikationen: Ein klassischer Studiengang „IT-Sicherheitsbeauftragter“ existiert nicht. In der Praxis haben viele einen Background in IT, Informationssicherheit oder Compliance.

 

Ergänzend wichtig:

  • Zertifikatslehrgänge (z. B. ITSiBe bei IHK oder TÜV)
  • Kenntnisse in ISO 27001, BSI-Grundschutz, DSGVO
  • Erfahrung in Projektmanagement, Kommunikation, Auditprozessen

 

Tool-Tipp: Effizient arbeiten mit DocSetMinder ONE von Allgeier CyRis

Die Aufgaben eines IT-Sicherheitsbeauftragten sind vielfältig – und oft sehr dokumentationsintensiv. DocSetMinder ONE von Allgeier CyRis unterstützt Sie dabei, alle Anforderungen strukturiert umzusetzen:

  • Übersichtliche Verwaltung von Richtlinien, Zuständigkeiten und Auditprozessen
  • Integration mit Compliance-Anforderungen (z. B. ISO 27001, DSGVO)
  • Zentrale Plattform für IT-Sicherheits- und Datenschutzmanagement

 

Vorteil:
Sowohl interne als auch externe IT-Sicherheitsbeauftragte profitieren von der klaren Struktur, automatisierten Erinnerungen und revisionssicheren Protokollen.

Checkliste: Wann sollten Sie über einen IT-Sicherheitsbeauftragten nachdenken?

Wenn Sie…

  • unter das IT-Sicherheitsgesetz oder NIS-2 fallen,
  • regelmäßig personenbezogene oder geschäftskritische Daten verarbeiten,
  • Ihre IT-Security bislang unkoordiniert verläuft,
  • keine einheitlichen Richtlinien für IT-Nutzung haben,
  • keine strukturierte Awareness-Schulung durchführen,
  • Vorfälle nicht dokumentieren oder auswerten,

 

…dann ist es höchste Zeit für einen IT-Sicherheitsbeauftragten – intern oder extern.

 

Fazit: IT-Sicherheitsbeauftragte sind kein Luxus – sondern eine Investition in die Zukunft

Cyberangriffe, Regularien und komplexe IT-Infrastrukturen machen IT-Sicherheit zur Chefsache. Der IT-Sicherheitsbeauftragte übernimmt dabei eine Schlüsselrolle: Er schafft Strukturen, erhöht das Sicherheitsniveau und entlastet gleichzeitig IT und Management. Auch für kleine Unternehmen lohnt sich der Schritt – insbesondere mit externer Unterstützung.

Sie möchten wissen, ob und wie Sie einen IT-Sicherheitsbeauftragten sinnvoll einsetzen können? Wir beraten Sie gerne – auf Wunsch auch mit einem individuell konfigurierbaren DocSetMinder ONE-Testzugang.