Wann braucht ein Unternehmen einen IT-Sicherheitsbeauftragten?
Die IT-Sicherheitslage in Unternehmen wird zunehmend komplexer…

Angriffe nehmen zu, Netzwerke wachsen, hybride Arbeitsformen setzen sich durch. Gleichzeitig steigen die regulatorischen Anforderungen, z. B. durch das IT-Sicherheitsgesetz oder die DSGVO. Doch wer übernimmt die Verantwortung für die IT-Sicherheit im Unternehmen? Spätestens an diesem Punkt wird der IT-Sicherheitsbeauftragte relevant.
In diesem Beitrag erfahren Sie:
- Wann ein IT-Sicherheitsbeauftragter verpflichtend ist
- Welche Aufgaben und Befugnisse er hat
- Warum auch kleine Unternehmen davon profitieren
- Wie Tools wie DocSetMinder ONE von Allgeier CyRis die Arbeit strukturieren und erleichtern können
Gesetzliche Grundlagen: Ist ein IT-Sicherheitsbeauftragter Pflicht?
Für die meisten Unternehmen ist ein IT-Sicherheitsbeauftragter (noch) keine gesetzliche Pflicht. Es gibt aber Ausnahmen:
- Pflicht nach §109 TKG: Telekommunikationsanbieter und Betreiber öffentlich zugänglicher Dienste müssen einen IT-Sicherheitsbeauftragten benennen.
- Pflicht nach IT-Sicherheitsgesetz 2.0: Betreiber kritischer Infrastrukturen (KRITIS) – also Unternehmen aus Bereichen wie Energie, Wasser, Gesundheit, Ernährung, Transport, Finanzen – sind zur Einrichtung eines IT-Sicherheitsbeauftragten verpflichtet.
Auch relevant: Für Unternehmen, die unter die NIS-2-Richtlinie oder die EU-DSGVO fallen, ist ein umfassendes IT-Sicherheitskonzept mit klaren Zuständigkeiten notwendig. Hier empfiehlt sich die Benennung eines IT-Sicherheitsbeauftragten als zentrale Schnittstelle zwischen Technik, Organisation und Compliance.
Was macht ein IT-Sicherheitsbeauftragter?
Der IT-Sicherheitsbeauftragte ist nicht einfach ein „IT-Admin mit erweitertem Fokus“. Er ist Koordinator, Berater, Auditor, Trainer und strategischer Planer in einer Person.
Aufgaben im Überblick:
- Sicherheitsanalyse und Maßnahmenplanung: Er analysiert regelmäßig den IST-Zustand, identifiziert Schwachstellen und entwickelt konkrete Sicherheitsmaßnahmen – abgestimmt auf die Unternehmensgröße und das Risikoprofil.
- Richtlinienentwicklung und Governance: Er erstellt verbindliche IT-Sicherheitsrichtlinien – etwa zur Passwortsicherheit, Nutzung privater Endgeräte oder zum Umgang mit sensiblen Daten. Diese dienen als Leitplanke für alle Mitarbeitenden.
- Schulung und Sensibilisierung: Awareness ist ein zentraler Bestandteil moderner IT-Security. Der Sicherheitsbeauftragte organisiert Schulungen zu Phishing, Social Engineering oder sicherem Arbeiten im Homeoffice.
- Dokumentation und Compliance-Sicherung: Ob DSGVO, ISO 27001 oder NIS-2 – viele Vorgaben verlangen eine detaillierte Dokumentation. Der IT-Sicherheitsbeauftragte sorgt für Nachvollziehbarkeit und Auditfähigkeit.
- Monitoring und Weiterentwicklung: Richtlinien werden kontinuierlich überprüft und angepasst. Bei Vorfällen ergreift er eigenständig Maßnahmen und informiert die Geschäftsleitung.
Wo ist der IT-Sicherheitsbeauftragte organisatorisch angesiedelt?
Er berichtet direkt an die Geschäftsführung – nicht an die IT-Abteilung. Diese Unabhängigkeit ist essenziell für seine Kontroll- und Beratungsfunktion.
Er darf:
- Sicherheitsmaßnahmen anordnen
- Anwendungen oder Dienste sperren
- Weisungen an IT-Mitarbeitende erteilen
- Zugriff auf relevante Systeme und Bereiche verlangen
Er muss:
- Objektiv agieren
- Strategisch denken
- Mitarbeitende und Management gleichermaßen einbinden
IT-Sicherheitsbeauftragter vs. Datenschutzbeauftragter vs. IT-Admin
- Datenschutzbeauftragter: Fokus liegt auf den personenbezogenen Daten – Pflicht ab einer bestimmten Unternehmensgröße oder bei umfangreicher Datenverarbeitung.
- IT-Administrator: Führt technische Maßnahmen durch, verwaltet Systeme – oft operativ eingebunden, aber nicht strategisch verantwortlich.
- IT-Sicherheitsbeauftragter: Ein Datenschutzbeauftragter ersetzt keinen Sicherheitsbeauftragten. Und auch ein erfahrener IT-Admin deckt nicht alle Anforderungen an diese Rolle ab.
- Ausbildung und Qualifikationen: Ein klassischer Studiengang „IT-Sicherheitsbeauftragter“ existiert nicht. In der Praxis haben viele einen Background in IT, Informationssicherheit oder Compliance.
Ergänzend wichtig:
- Zertifikatslehrgänge (z. B. ITSiBe bei IHK oder TÜV)
- Kenntnisse in ISO 27001, BSI-Grundschutz, DSGVO
- Erfahrung in Projektmanagement, Kommunikation, Auditprozessen
Tool-Tipp: Effizient arbeiten mit DocSetMinder ONE von Allgeier CyRis
Die Aufgaben eines IT-Sicherheitsbeauftragten sind vielfältig – und oft sehr dokumentationsintensiv. DocSetMinder ONE von Allgeier CyRis unterstützt Sie dabei, alle Anforderungen strukturiert umzusetzen:
- Übersichtliche Verwaltung von Richtlinien, Zuständigkeiten und Auditprozessen
- Integration mit Compliance-Anforderungen (z. B. ISO 27001, DSGVO)
- Zentrale Plattform für IT-Sicherheits- und Datenschutzmanagement
Vorteil:
Sowohl interne als auch externe IT-Sicherheitsbeauftragte profitieren von der klaren Struktur, automatisierten Erinnerungen und revisionssicheren Protokollen.
Checkliste: Wann sollten Sie über einen IT-Sicherheitsbeauftragten nachdenken?
Wenn Sie…
- unter das IT-Sicherheitsgesetz oder NIS-2 fallen,
- regelmäßig personenbezogene oder geschäftskritische Daten verarbeiten,
- Ihre IT-Security bislang unkoordiniert verläuft,
- keine einheitlichen Richtlinien für IT-Nutzung haben,
- keine strukturierte Awareness-Schulung durchführen,
- Vorfälle nicht dokumentieren oder auswerten,
…dann ist es höchste Zeit für einen IT-Sicherheitsbeauftragten – intern oder extern.
Fazit: IT-Sicherheitsbeauftragte sind kein Luxus – sondern eine Investition in die Zukunft
Cyberangriffe, Regularien und komplexe IT-Infrastrukturen machen IT-Sicherheit zur Chefsache. Der IT-Sicherheitsbeauftragte übernimmt dabei eine Schlüsselrolle: Er schafft Strukturen, erhöht das Sicherheitsniveau und entlastet gleichzeitig IT und Management. Auch für kleine Unternehmen lohnt sich der Schritt – insbesondere mit externer Unterstützung.
Sie möchten wissen, ob und wie Sie einen IT-Sicherheitsbeauftragten sinnvoll einsetzen können? Wir beraten Sie gerne – auf Wunsch auch mit einem individuell konfigurierbaren DocSetMinder ONE-Testzugang.